Das Mahl des Herren – weitere Aspekte aus biblischer Perspektive:


1. Das Mahl des Herrn ist ein Gedächtnismahl:

Wie dem alttestamentlichen Gottesvolk die Erinnerung an den Auszug aus Ägypten durch das Passahmahl von Gott geboten war, so soll sich auch Christen als örtliche Gemeinde immer wieder an die Erlösungstat Jesu am Kreuz auf Golgatha und seine Auferstehung erinnern. Darum gebietet der Herr: „Dies tut zu meinem Gedächtnis!“ (Lukas 22,19; Matthäus 26,26; Markus 14,22; 1.Korinther 11,24.25).

Mit der Einsetzung dieses „Gedächtnismahles“ wollte der Herr Jesus, dass sich seine Jünger beständig des Heilsgeschehens von Golgatha vergewissern. Beim Brechen des Brotes und Trinken des Kelches wird uns das Leiden und Sterben Christi vor Augen gestellt. Wir sehen die Liebe Gottes, der seinen einzigen Sohn nicht verschonte, sondern ihn für uns alle hingegeben hat.


2. Das Mahl des Herrn ist ein Gemeinschaftsmahl:

Mahlzeiten sind Zeiten der Gemeinschaft. So ist es erst recht beim Mahl des Herrn, und zwar in einem doppelten Sinn:

a) die Gemeinschaft des Blutes – 1.Korinther 10,16: „Der Kelch der Segnung, den wir segnen, ist er nicht <die> Gemeinschaft des Blutes des Christus?“

b) die Gemeinschaft des Leibes – 1.Korinther 10,16-17: „Das Brot, das wir brechen, ist es nicht <die> Gemeinschaft des Leibes des Christus? Denn {ein} Brot, {ein} Leib sind wir, die vielen, denn wir alle nehmen teil an dem {einen} Brot.“

Gerade in der Mahlfeier soll die Einheit und Einigkeit der Gläubigen sichtbar werden. Die Glieder bilden einen Leib, der Verbindung hat mit dem himmlischen Haupt – Jesus Christus.

Vor einer Teilnahme am Mahl des Herren sollte jeder sich selbst prüfen und vorhandenen Sünde bekennen oder sich versöhnen.


3. Das Mahl des Herrn ist ein Verkündigungsmahl:

1Kor 11,26 „Denn so oft ihr dieses Brot esst und diesen Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.“

Die versammelte Gemeinde der wiedergeborenen Gläubigen verkündigt durch die Mahlfeier den Tod des Herrn Jesus. Denn das gebrochene Brot spricht von dem gebrochenen Leib des Heilands und der Kelch spricht von seinem vergossenen Blut. Die Mahlfeier ist eine Form der Verkündigung.

Da erhebt sich die Frage: Was soll verkündigt werden?

Antwort: Der Sieg des Herrn! Den Tod des Herrn verkündigen, heißt seinen Sieg verkündigen! Jesus Christus, der Sohn Gottes, hat unsere Sünde bezahlt als er am Kreuz starb, aber er hat den Tod überwunden und somit Teufel, Hölle und Welt besiegt. Und weil er lebt, ist er unser Retter und Erlöser.


4. Das Mahl ist ein Hoffnungsmahl:

11,26: "... bis er kommt." Der HERR Jesus selbst hat dem Mahl diesen Hoffnungscharakter auf sein Wiederkommen gegeben.